Chronik
Das Oberstufenzentrum (OSZ) Havelland blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück. Sie beginnt 1991, als in den Kreisen Rathenow und Nauen je ein Oberstufenzentrum errichtet wurde. Mit dem Gesetz über die Berufsschulen aus dem Jahr 1990 wurde die Verantwortung über alle beruflichen Bildungseinrichtungen an die Landkreise übertragen. Im Juni 1991 erging die vorläufige Genehmigung an die Landkreise Nauen und Rathenow, ein Oberstufenzentrum zu errichten.
Im Landkreis Rathenow wurden fünf Standorte zum OSZ Rathenow vereint: die Betriebsberufschule (BBS) Bau- und Montagekombinat in der Bammer Landstraße, die Kommunale Berufsschule (KBS) Rathenow in der Curlandstraße, die BBS Rathenower Optische Werke in der Berg-straße, die Betriebsakademie des Konsumgüterbinnenhandels Rathenow in der Schoppenhauer Straße und die BBS des VEB Chemiefaser-werkes in Premnitz in der Waldstraße.
Im Landkreis Nauen waren es ebenso fünf Standorte, die zum OSZ Nauen vereint wurden: die KBS Falkensee in der Poststraße, die BBS VEB Landtechnische Industrieanlagen Nauen in der Straße Zu den Luchbergen, die Betriebsakademie Konsumgüterbinnenhandel Nauen in der Berliner Straße sowie die Betriebsschule (BS) des VEB Meliorationskombinates in Friesack, Berliner Allee 30 und die Ingenieurschule für Landtechnik Friesack, Berliner Allee 6.
Die Ingenieurschule stellte eine Besonderheit dar. Während die Liegenschaften der kommunalen und der betrieblichen Schulen in den Besitz des Kreises übergingen, blieb die Liegenschaft der Ingenieurschule im Besitz des Landes Brandenburg mit einem eigenen Haushalt. Es bedurfte mehrerer Anträge mit Nutzungs- und Lageplänen über die weitere Verwendung, bis der Kreis Nauen einen großen Teil der Liegenschaft für sein OSZ Nauen erhielt.
Aufgabe der OSZ – Leitungen war es, die Kräfte der beruflichen Ausbildung zu bündeln, die Standorte zu verringern und die jeweils fünf Kollegien zu einem Kollegium des jeweils neuen OSZ zu vereinen.
Im Jahre 1991 bildeten das OSZ Nauen 1438 und das OSZ Rathenow 1045 Jugendliche aus. Die Bestrebung des Landes Brandenburg war es, Oberstufenzentren mit einem Richtwert von mehr als 1500 Jugendlichen zu bilden. Auf Initiative beider Schulleiter, des Schulrates und der Landräte beider Kreise wurde im Juni 1992 die Bildung eines gemeinsamen Oberstufenzentrums beschlossen. Die beiden Kreistage stimmten dem zu, fassten einen gleichlautenden Beschluss und am 1. September 1993 nahm das „Oberstufenzentrum Havelland“ seine Arbeit auf. Die förmliche Errichtungsgenehmigung des Landes folgte kurze Zeit später.
Das OSZ Havelland wurde vor der Bildung des gemeinsamen Kreises Havelland (aus den Kreisen Nauen und Rathenow) errichtet. Der Name des Oberstufenzentrums ist daher nicht nur der Name des Kreises, sondern hat auch eine historische Dimension. Der Zusammenschluss der beiden Oberstufenzentren Nauen und Rathenow zu einem OSZ Havelland war der erste dieser Art im Land Brandenburg. Sehr schnell und mit der Unterstützung des gesamten neuen großen Kollegiums gelang es, die Zahl der Standorte auf drei zu verringern. Die Standorte Rathenow und Nauen in den Bevölkerungsschwerpunkten des neuen Kreises Havelland und der Hauptsitz in Friesack in der nahezu geografischen Mitte.
Vom Frühjahr 1998 bis zum Dezember 2000 erfolgten auf dem Gelände in Friesack mit Hilfe von EU - Fördermitteln umfangreiche Bau- und Modernisierungsmaßnahmen.
In vier Abteilungen werden ca. 3000 Auszubildende von über 100 Lehrern zu Berufsabschlüssen, zur Fachhochschulreife und zur Allgemeinen Hochschulreife geführt.
Das OSZ Havelland hat sich zu einem zentralen und sehr modernen Bildungsstandort im Land Brandenburg entwickelt. Im Standort Nauen wurden ab 2006 eine neue Sporthalle errichtet und das Gebäude in der Straße Zu den Luchbergen saniert.